Interview mit Flavia Matei (D.R.E.P.T. pentru ingrijire – Wien)
Wir veröffentlichen ein Interview mit Flavia Matei, einer rumänischen Aktivistin, die in Wien lebt. Sie ist Mitglied von D.R.E.P.T. pentru ingrijire, ein Kollektiv von Gesundheitsarbeiter*innen und Aktivist*innen die Migrant*innen unterstützen, die 24/7 Dienste in der häuslichen Sorge leisten. Das Interview verstehen wir als Beitrag zu der Debatte zur Beförderung des Aufbegehrens von Frauen und migrantische Befreiung gegen die Grenzen vor dem Horizont eines Streiks der auch in Zeiten der Pandemie gegenwärtig ist.Das Interview zeigt, wie mit Beginn der Krise der Pandemie und der folgenden Schliessung der Grenzen des östlichen Europas, wo die meisten Arbeoter*innen in der häuslichen Pflege herkommen, eine Situation geschaffen wurde, in der es plötzlich schwierig wurde, migrantische Arbeitkraft für die Gesundheitsdienste, aber auch sozialen Dienste zu finden, obwohl diese essentiell sind für deren Funktionieren in Österreich, aber auch den anderen europäischen Ländern. Wie auch für die Saisonarbeiter*innen in der Landwirtschaft organisierte die österreichische Regierung Charterflüge, um hunderte migrantische Frauen einzufliegen, um sie in der Gesundheitsarbeit oder der Sorgearbeit zu beschäftigen, um sie dabei aber mit den Kosten dieser Massnahme und den Risiken der Pandemie zu belasten. Sobald diese Frauen aus Osteuropa angekommen waren, schloss man sie in unbezahlte Quarantäne ein und die Arbeitsagenten konfiszierten illegalerweise ihre Reisedokumente. Die öffentliche und offizielle Wahrnehmung des essentiellen Charakters migrantischer Sorgearbeit ging Hand in Hand mit der Verschärfung der Ausbeutung, der Verdopplung der Schichtlänge und er Abwesenheit von Schutzmassnahmen. Darüber hinaus versuchten sowohl die Regierung, als auch die Arbeitsagenturen migrantische Arbeiter*innen mit Hilfe einer unterstellten mütterlichen oder allgemeineren weiblichen „Sorge“ zu erpressen, um dann sowohl miserable Löhne, als auch schlechte Sicherheitsbedingungen durchzusetzen, wodurch ihre Arbeit durch institutionellen Rassismus entwertet wird. Die migrantischen Sorgearbeiter*innen reagierten auf diese rassistische Entwertung und Erpressung in dem sie gegen diejenigen protestierten, die sie als billige und ausbeutbare Arbeitskraft ausnutzen wollten. Das Interview zeigt, dass selbst unter den harschesten Bedingungen, denen die migrantischen Frauen durch die Pandemie ausgesetzt sind, diese sich bewegen, kommunizieren, streiten und ihre Bewegungsfreiheit fordern, Freiheit vom Patriarchat, Ausbeutung und Rassismus. Die Aufgabe, die auf sie zukommt wird sein, wie sich die Kämpfe ausweiten, verbinden und verbreitern können. Der globale feministische Streik lebt in diesen Kämpfen.
TSS Platform: In diesen Zeiten des Übergangs der Pandemie, in der der Neoliberalismus als ausgesetzt betrachtet werden kann sehen wir, dass diese Aussetzung bezahlt wird von den am meisten ausgebeuteten und unterdrückten Subjekten: Frauen, Migrant*innen, prekarisierte Arbeiter*innen. Wie sind deren materielles Leben und ihre Arbeitsbedingungen betroffen?
Flavia Matei: Im Bereich der Sorgearbeit ist der Markt in keinster Weise aufgehoben, das Gegenteil ist der Fall: der neoliberale Markt hat sich sehr stark ausgeweitet. Diese billige Arbeit, verrichtet von Migrant*innen, insbesondere migrantischen Frauen wurde noch stärker in Wert gesetzt. In Europe verhandeln westliche Staaten mit östlichen Staaten darüber, um diese Arbeit importieren zu können und sie verhandeln exakt in einer Sprache, als würden sie nicht über Menschen sprechen.
So verhandeln sie einfach über Zahlen, also über die Hunderte von Sorgearbeiter*innen, die in Österreich gebraucht werden, so dass das intensive Sorgesystem nicht kollabiert, sie verhandeln über die Tausenden von Saisonarbeiter*innen die in der Landwirtschaft in Deutschland gebraucht werden, damit die Ernte nicht auf den Feldern vertrocknet und so weiter und so fort. In der Pandemie sehen wir, wie diese Menschen reduziert werden auf einen Handelskonzept eben noch stärker als dies davor der Fall war. Trotz der Risiken und der immer schwieriger werdenden Umstände der Arbeit, der sie sich in diesen Zeiten gegenübersehen, verschlechtern sich ihre Arbeitsbedingungen immer weiter. Sie werden nicht besser bezahlt, selbst wenn sie ihre Gesundheit sehr hohen Risiken aussetzen und dieser pandemischen Situation. Die Sicherheitsregeln die normalerweise für die ganze Gesellschaft empfohlen werden, so wie im Haus zu bleiben, unnötige Reisen zu vermeiden, große Gruppenansammlungen zu meiden, sich selbst zu isolieren werden nicht auf migrantische Arbeiter*innen angewandt. Der Markt betrachtet sie als entbehrlich:
Sie bekommen keine Masken, werden nicht getestet, bekommen keine extra Massnahmen des Schutzes, um ihre Arbeit besser machen zu können, sie werden nicht besser bezahlt wenn sie einspringen und das „System“ retten. Zum Beispiel müssen Sorgearbeiter*innen weiterhin hohe Provisionen an Vermittlungsagenturen zahlen, arbeiten immer noch für sehr niedrige Löhne und müssen über drei Länder mit dem Flugzeug reisen und setzen so ihre Gesundheit dem Corona Virus aus, ohne dass sie irgendwelche Subventionen mit Blick auf Zölle oder ähnlichem bedacht werden.
In dieser speziellen Situation, tauchen da neue Wege, neue Felder der Auseinandersetzung unter den Sorgearbeiter*innen in Österreich auf?
Unsere Gruppe ist nicht während der Pandemie gestartet, wir waren schon vorher mehr oder weniger in Kontakt untereinander. Es gab schon eine Organizing Gruppe, die ich mit mit meiner aktivistischen Erfahrung und meinem politischen Verständnis unterstützt habe, weil alle von Ihnen kein Deutsch sprechen. Also fülle ich diese Lücke, übersetze und erkläre ihnen wie das Österreichische System läuft und alle rechtlichen Aspekten, die sie zu berücksichtigen haben. Aber was sich während des Ausbruchs der Pandemie geändert hat war offensichtlich dass dieses Arbeitsfeld grosse Aufmerksamkeit auf sich zog, weil 95-96 Prozent der Sorgearbeit in dieser 24/7 Unterstützung von migrantischen Frauen getan wird. Als also offensichtlich das ganze System zusammenbrach, als die Grenzen geschlossen wurden und die Mobilität auf ein Minimum reduziert wurde. Es gab sehr viel Beachtung durch die Medien, es gab viel Klatschen der Politiker*innen, eine Menge netter Worte, die ihre Arbeit wertschätzten und ihren Beitrag zum System und so weiter, aber es gab keinerlei Subvention, keine Anhebung ihrer Gehälter und nicht mal so kleine Dinge wie diese zum Beispiel: die Frauen, die schon in Österreich arbeiteten als die Krise Österreich traf und sie nicht mehr weg konnten, konnten sie ihre Schichten nicht mehr verlassen, so dass sie nun seit 8 Wochen arbeiten, was sie normalerweise nur 4 Wochen tun. Sie sind komplett erschöpft, emotional, physisch und psychologisch. Und es gab keinerlei Hilfe des Staates, so dass sie wenigstens einen Tag in der Woche frei nehmen konnten, um sich ein wenig zu regenieren. Es gibt eine Menge Aufrufe zur freiwilligen Arbeit in vielen Bereichen, aber nichts dergleichen mit diesem Bezug. Ein anderes Beispiel ist, dass es etwas staatliche finanzielle Unterstützung für Sorgearbeiter*innen gegeben hat, die in Rumänien festsaßen und nicht zur Arbeit zurückkehren konnten und die in dieser Zeit nichts verdienten, als auch für die die hier waren und länger arbeiteten. Und es gab viel Medienarbeit, die zeigte, dass der Staat die Sorgearbeiter*innen unterstützt. Was aber aktuell passierte wa, dass diese Finanzierung für die Sorgearbeiter*innen nicht zugänglich war weil die Anträge immer auf Deutsch waren, was die erste Hürde für sie darstellt; die zweite war, dass sie eine Steuernummer brauchten, aber fast alle Sorgearbeiter*innen eine solche Steuernummer nicht haben, weil ihr Einkommen unter 11.000 Euro im Jahr liegt und sie keine steuerliche Erklärung am Ende des Jahres machen müssen. Aber jetzt war es erforderlich eine zu haben, also eine weitere bürokratische Prozedur, die zu erledigen war, um die Steuernummer zu bekommen und dies wieder auf Deutsch, dieses wieder mit Steuerbehörden und es ist eine sehr komplizierte Prozedur selbst für solche die Deutsch sprechen, wie ich.
Warum fragten sie jetzt danach?
Ich weiss es ehrlich gesagt nicht. Ich habe nur eine Idee: vielleicht wollten sie ein kompletteres Register darüber wie viele Sorgearbeiter*innen aktuell aktiv sind. Aber Tatsache ist, dass die meisten Frauen diese Finanzierung nicht beantragt haben, weil es bedeuten würde, dass sie wenn sie eine Steuernummer haben, am Ende des Jahres gezwungen wären eine Steuererklärung zu machen, auch wenn sie unter 11.000 € verdient haben. Es ist einfach unmöglich für Sie, die selbst abzugeben, weil sie kein Deutsch sprechen und die Prozedur ist – wie ich schon sagte – sehr kompliziert, also würde es bedeuten, dass sie jedes Jahr einen Steuerberater bezahlen müssten und das wollen sie offensichtlich nicht. In die gleiche Richtung einer Barriere zum Zugang zu der Finanzierungshilfe geht die Forderung nach einer österreichischen Bank; sie konnten keinen Antrag mit einer rumänischen Bank stellen. Aber die meisten Frauen saßen in Rumänien fest, so dass es erforderlich war Online ein österreichisches Bankkonto zu eröffnen. Sehr absurd. Das war die Situation für die, die in Rumänien geblieben waren.
Im Gegensatz dazu war die Situation für die Sorgearbeiter*innen, die in Österreich weitergearbeitet haben ein verrücktes Fiasko: ein Bundesland stand auf und sagte: „Wir bieten 1.000 Euro brutto als Einmalzahlung für alle Sorgenden, die ihre Schicht fortsetzen“, als Ergänzung zu ihren Gehältern als ein Bonus, um eine ‚Anerkennung‘ zu zeigen, aber auch um sie zu überzeugen nicht nach Rumänien zurückzugehen, weil ja das Care-System in der Krise war und sie nicht genügend Sorgearbeiter*innen hatten; dann reagierten die anderen Bundesländer, machten ein Treffen und kamen überein ihnen allen den gleichen Betrag zu geben und verringerten ih auf 500 €. So musste also auch das erste Bundesland seinen Betrag verringern. Zuerst waren die Frauen richtig glücklich, weil die ihnen die 1000 € vernünftig erschien, also auch wenn es weniger war, als sie üblicherweise verdienten, also um die 1.300/1.400 € schien es ein vernünftiger Betrag für sie zu sein, aber dann wurde er auf die Hälfte reduziert. Sie waren enttäuscht aber sagten es wäre besser als nichts. Letzte Woche, als wir für sie die Anträge aus dem Deutschen ins Rumänische übersetzten, weil wir ihnen helfen wollten Zugang zu dem Fonds zu bekommen, entdeckten wir, dass sie nur 500€ brutto bekommen würden, also weniger als das. Am Ende des Tages bekommen sie ein bisschen mehr als 300 €, das ist nichts. Mit diesem Betrag können migrantische Frauen nicht einmal ihre Krankenversicherung bezahlen. Es ist aktuell erniedrigend für diese Frauen und was als Maßnahme der Anerkennung angefangen hatte, produzierte am Ende das Gegenteil: die Frauen fühlen sich beleidigt und missachtet sie denken es ist etwas um sie auszuschließen.
Wie beeinflusste diese Situation diejenigen, die sich in Rumänien befanden, als die Grenzen geschlossen wurden?
Für die Frauen, die in Rumänien festsaßen, ist die Situation sehr fürchterlich. Sie haben keine Jobmöglichkeiten, sie verdienen jetzt gerade nichts so dass ihre Existenz und die Existenz ihrer Familien akut gefährdet ist und außerdem haben sie keinen Zugang zu diesen Fonds, die dazu gedacht waren, ihnen zu helfen. Der rumänische Staat hilft ihnen in keinster Weise. Sie stürzen eine Menge Familien, eine Menge Leute – Männer und Frauen – in Verzweiflung, drängen sie die Charterflüge zu nehmen unter allen Umständen und zu jeden Bedningungen, mit oder ohne Sicherheitsregeln, so dass sie schlussendlich etwas verdienen können für ihre Familien. Viele von ihnen haben Bankkredite am Laufen und stehen also unter hohem ökonomischem Druck.
Wie wurde die Vorstellung von „care“ in dieser Pandemie benutzt im Sinne von verantwortlich für die Nation, für die Kollektivität? Wie verstehen das die Sorgearbeiter*innen selbst?
Was ich zuerst festgestellt habe war, dass dieser Diskurs der „moralischen Verantwortlichkeit“ verbunden mit Sorgearbeit zuerst von den Arbeitsvermittler*innen kam. Das macht Sinn, sie schützen das Kapital. Gleich nachdem die Grenzen geschlossen waren, waren es die Arbeitsvermittlungen, die in Panik verfielen. Sie übten eine Menge Druck auf die Frauen aus, an ihren Arbeitsplätzen zu bleiben, als die Grenzen sich schlossen gab es immernoch eine Grauzone, ein Zeitfenster in dem Frauen nach Hause gehen konnten.
Ungarn hatte noch nicht klar gesagt, dass der Transport untersagt sei, so dass die Transportgesellschaften ihre Reisen noch nicht abgesagt hatten, es war ein kleines Fenster, um zu gehen. Die Arbeitsvermittlungen reagierten sehr schnell mit dieser ganzen Temotionalen und moralischen Verantwortung, indem sie sagten „was für eine Person bist Du, Deine Patient*innen zu verlassen unter diesen Umständen? Merkst Du nicht, dass niemand kommen kann, um Dich zu ersetzen, was wird aus diesen armen Menschen? Sie appellierten sehr stark an diese Mutterrolle, diesen Sinn der Frauenpflicht, die Älteren und Kranken zu versorgen: eine Botschaft die immer wieder an die Adresse der Sorgearbeiter*innen wiederholt wurde war: „wo ist deine Humanität?“.
Es war eine eklige Rethorik und es war eine der ersten Botschaften, die meine Gruppe versucht hat zu bekämpfen und klar zu machen, dass Sorgearbeit Arbeit ist. Es gibt keine moralische Verantwortung gegenüber den österreichischen Familien, sie sind Deine Arbeitgeber*innen, mehr nicht. Aber es war sehr schwierig, weil die Arbeitsvermittlungen eine sehr starke autoritäre Rolle spielten, so dass ihr Diskurs einen Effekt hatte. Aber je mehr Zeit verging, je mehr die Sorgearbeiter*innen sahen, dass nichts für sie getan wurde, dass aber immer diese Erwartungen an sie selbst da waren, diese Forderungen, die sie erfüllen sollten, aber nichts kam was für sie einen Ausgleichswert hatte. Die Wut begann sich unter ihnen zu verbreiten und der ganze Diskurs wurde umgewendet: die Frauen begannen zu fragen „und wo ist Deine Menschlichkeit?“
„Wie unterstützt Du mich, wie hilfst Du mir? Du kommst nur um in bar Deiner Provision zu kassieren, aber auf der anderen Seite rufst Du mich nicht mal an um mich zu fragen, ob ich Masken brauche, Handschuhe oder irgendetwas, um mich davor zu schützen mich anzustecken?“ An manchen Punkten schlugen sie richtig zurück und ihre Arbeitsvermittlungen mussten einen Schritt zurück gehen. Es war einer der kleinen Siege in diesem Bereich.
Erlaubt die Pandemie intensivere Formen des instituionellen Rassismus?
Ich könnte Stunden darüber reden, weil es jede Woche einen neuen Skandal gibt. Ich bin eine Aktivistin seit vielen Jahren, aber ich muss zugeben, dass ich niemals so intensiv gearbeitet habe und unter so hohem Druck stand als in dieser Zeit: die Rahmenbedingen, die Bedingungen verändern sich von Woche zu Woche, es gibt eine Krise jede Woche. Zum Beispiel
Zum Beispiel organisierte Österreich einen Flug mit 230 migrantischen Sorgearbeiter*innen vor drei Wochen, die zwei Wochen in Quarantäne bleiben mussten (ohne irgendetwas zu verdienen) bevor sie dann zur Arbeit gehen konnten: wir fanden heraus, dass ihnen, gleich als sie hier angekommen waren, die Dokumente weggenommen worden waren. Die Frauen bemerkten nicht, dass dies etwas Ungewöhnliches war, sie dachten, dass die Hotels die ID‘s genommen hatte, als Garantie für das Zimmer, für die Unterbringung. Sie haben einfach nicht realisiert, dass das etwas illegales war und wir stiessen darauf nur durch einen Zufall und zehn Tage nachdem ihnen die Dokumente weggenommen worden waren, hatten sie sie immer noch nicht zurück. Also machten wir viel Druck, riefen Journalisten an, machten offizielle Anfragen an das Arbeitsministerium, denn bis dahin wussten wir gar nicht wer die ID‘s weggenommen hatte. Die Frauen sagten es wäre die Arbeitsvermittlungen gewesen, aber für uns machte das keinen Sinn und hörte sich nach Missbrauch an.
Nach einer Menge Anrufe und Forscherei fanden wir heraus, dass es die lokalen Behörden gewesen waren, wo die Frauen während ihrer Quarantäne festgehalten worden waren, die die Arbeitsagenten dazu verpflichtet hatten, die ID‘s als eine Art Sicherheitsmassnahme wegzunehmen, damit sie die Quarantäne nicht verliessen. Wir machten eine Menge Lärm in der Presse und denunzierten es als illegal, ausbeuterisch und als ein Zeichen von Menschenhandel und schliesslich bekamen sie ihre ID‘s zurück. So widersprachen sie am Ende sich selbst, denn wenn es legal gewesen wäre, warum haben sie sie nicht bis ans Ende der Quarantäne behalten?
Wo ist das passiert?
Es war in Schwechat aber die lokalen Behörden kamen aus Bruck an der Leitha. Das ist das jüngste Beispiel, aber solche Dinge passieren jede einzelne Woche.
Wie beeinflusst diese Zeit der Pandemie die politische Organisation und Kommunikation?
Ich muss sagen, dass es viel besser funktionierte. Am Anfang, als ich anfing in dieser Gruppe zu arbeiten war es es sehr schwierig Sorgearbeiter*innen zu erreichen, weil es immer diese Furcht gab, die Arbeitsagenten könnten herausfinden, dass es diesen Kontakt zu uns gab, dass wir etwas gegen die Leitung der Arbeitsagenten täten. Es gab also eine Menge Misstrauen, eine Menge Unsicherheit, Nullinitiative von ihnen und so weiter. Aber jetzt benötigen sie Informationen und sie realisierten, dass die Arbeitsagenturen nicht auf ihrer Seite waren, so dass es jetzt viel Mut gibt, wir bekommen hunderte von Nachrichten jeden Tag, mit Fragen wie, wie kommen wir an den Fonds, welches rumänische Amt anzufragen ist, wenn sie nach Hause wollen und so weiter. Es gibt eine Menge Interaktion und eine Menge organisierende Arbeit von uns