by E.A.S.T. (Essential Autonomous Struggles Transnational)

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Am 8. März erheben wir unsere Stimmen gegen ein Klima des Krieges, das autoritäre Regierungen legitimiert, das Recht auf Abreibungen beschränkt, patriarchale Gewalt nährt und Frauen und LGBTQI+ Personen angreift.

Wir erkennen im feministischen Streik am 8. März die Möglichkeit, gegen neoliberale Kürzungen des Wohlfahrtsstaats zu kämpfen – deshalb schließen wir uns den Protesten gegen die Rentenreformen in Frankreich an. Wir beziehen uns auf eine Serie von Streiks der Krankenhausarbeiter*innen und Care-Arbeiter*innen – beispielsweise in Belgien, Deutschland, Bulgarien und Frankreich. Sie haben den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne im Krankenhaus- und Care-Sektor mit jenem gegen patriarchale Gewalt am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft verbunden. Wir werden „keine weniger“ in Bulgarien rufen, um gegen Vergewaltigungen und Femizide zu protestieren und die autoritäre und patriarchale Attacke auf Frauen und LGBTQI+ Menschen zu skandalisieren, die sich jüngst in dem Aufruf zu einem Referendum gegen eine sogenannte „Gender Ideologie“ an Schulen manifestiert. Wir gehen auf die Straße, um unsere Wut gegen die türkische Regierung zu zeigen. Die verheerenden Folgen des Erdbebens in der Türkei, Syrien und Kurdistan mit über 50.000 Toten zeigen wieder die Folgen eines korrupten und autoritären Regimes. Diese sind nicht allein eine Folge des Erdbebens, sondern das Ergebnis der Regierung Erdogans, die für den Profit das Leben von Menschen missachtete. Diese Regierung legitimiert sich durch ihre Rolle im Gleichgewicht des Krieges und als Wachhund der EU gegen Migration. Die Regierung spielt mit dem Leben von Millionen Frauen, Migrant*innen, Kindern, LGBTQI+ Menschen und Kurd*innen – mit dem einzigen Ziel, sich an die Macht zu klammern.

Diesen März verbinden wir den feministischen Streik mit den Aufständen der Frauen in Rojhelat und allen vier Teilen Kurdistans. Wir schauen auf die kurdischen und iranischen Frauen, die sich weiterhin gegen das patriarchale Regime im Iran auflehnen. Dafür stimmen wir ein in ihren Ruf „Jin! Jiyan! Azadi!“.

Feminist*innen und Klimaaktivist*innen haben die Dringlichkeit erkannt, den globalen Klimastreik am 3. März mit dem feministischen Streik am 8. März auf dem gemeinsamen Terrain sozialer Kämpfe um die Bedingungen sozialer Reproduktion zu verbinden. Der Widerstand gegen den Krieg, der die patriarchale Unterdrückung verschärft und die Klimakrise im Namen der Energiesicherheit verschlimmert, und die Forderung nach einer Zukunft ohne Gewalt und Umweltzerstörung sind die gemeinsame Grundlage des Streiks.

Für Frieden zu kämpfen bedeutet unsere Kämpfe zu verbinden und Stärke aufzubauen, um ein ganzes politisches und ökonomisches System zu überwinden, das den Krieg als Waffe nutzt, um sich selbst und seine Hierarchien zu reproduzieren. Wir folgen dem Beispiel der italienischen feministischen Bewegung Non Uni di Meno, die am 24. Februar, genau ein Jahr nach dem Beginn des Krieges auf den Straßen „Streik gegen den Krieg!“ rief.

Der Krieg in der Ukraine hat unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen verschlechtert und die Bedingungen für unsere politische Arbeit verändert. Damit zeigte sich einmal wieder die Dringlichkeit, unser transnationales Netzwerk zu verdichten. Deshalb hat E.A.S.T. in den letzten Monaten intensiv daran weitergearbeitet, ein Netzwerk zu werden, in dem politische Initiativen aus unterschiedlichen Kontexten miteinander sprechen können. Während des transnationalen Treffens in Sofia im September 2022 und im Februar 2023 in Frankfurt haben wir diskutiert, wie wir gemeinsam mit unseren feministischen Kämpfen um soziale Reproduktion Widerstand gegen den Krieg aufbauen können. Der Krieg in der Ukraine wird zur einer vermeintlichen Normalität im öffentlichen Diskurs, die genutzt wird, um eine Restriktive Grenzpolitik, eine Militarisierung der Außenpolitik zu legitimieren und ein neues, patriotisches Verständnis von Mutterschaft aufzubauen. Diese vermeintliche Normalität setzt verstärkte ausbeuterische Arbeitsbedingungen und verschärfte soziale Ungleichheiten voraus, die vor allem Arbeiter*innen, Frauen und Migrant*innen betreffen.

Um die transnationale Dimension unserer Kämpfe gegen patriarchale Gewalt, die Klimakrise, Krieg, institutionellen Rassismus und kapitalistische Ausbeutung hervorzuheben, stehen wir am 8. März gemeinsam auf, um zu rufen „Women, life, freedom – Streik gegen das System!“ und „Feministischer Streik gegen Krieg, Patriachat und Klimakrise!“ 

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